Der gebürtige Saarländer hatte im Anschluss an Abitur und Wehrdienst in Saarbrücken Kirchenmusik studiert. Nach seinem A-Examen 1979 machte er 1981 den Abschluss als Musikpädagoge. Seine erste Stelle als Kirchenmusiker trat er in Eppelborn an. Nach vier Jahren bewarb sich Decker, der inzwischen verheiratet war, auf zwei Stellen im Norden: Zum einen als Kirchenmusiker an die Stiftskirche St. Bonifatius in Freckenhorst, zum anderen auf die Stelle als Regionalkantor am Bischöflich Münsterschen Offizialat. In beiden Orten hatte er den Zuschlag bekommen. Dass er sich für Vechta entschieden habe, „ist für viele zum Segen geworden – und dieser Segen kommt hoffentlich wie ein Echo immer wieder und immer neu auf Sie zurück“, sagte Offizialastrat Bernd Winter in seiner Laudatio. Haselier, der damals in der Besetzungskommission gesessen hatte, dankte er für diese gute Entscheidung.
Die ersten sechs Jahre war Decker zur Hälfte auch Organist der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg in Vechta. Zu seinen Aufgaben zählten in den Folgejahre die Vertretung ausgeschiedener bzw. verhinderter Chorleiter und Organisten in den Kirchengemeinden des Offizialatsbezirks. „Gibt es überhaupt eine Kirchengemeinde, in der Sie noch nie die Orgel gespielt haben?“, fragte ihn Winter. Es sei sicher nicht abzuschätzen, wie viele Musikerinnen und Musiker Decker in diesen 36 Jahren aus- oder fortgebildet habe, zollte er ihm Respekt.
Zu Deckers Aufgaben zählten auch die Tätigkeit als Orgelsachverständiger, die Förderung des Neuen Geistlichen Liedes, die musikalische Gestaltung der Bekenntnistage, Bigband-Arrangements, eine 15-jährige Mitarbeit beim Dialog Verlag in Münster bei der Herausgabe der CD-Edition Kirche und Leben und über viele Jahre die Mitarbeit in der Bistumskommission für Kirchenmusik. Er freue sich sehr, dass Decker nach seinem Ausscheiden weiterhin Organistendienste übernehmen und mit den Benediktinerinnen in Dinklage weiter arbeiten werde. Auch die Choral-Schola in Füchtel könne weiter auf ihn zählen. „Wir alle haben Ihre unaufdringliche, freundliche und kollegiale Art immer sehr geschätzt“, dankte ihm Winter.
Auf insgesamt 50 Jahre als Kirchenmusiker könne er zurückblicken, sagte Decker, der sich im Ruhestand auf mehr Zeit für seine drei Kinder und vier Enkelkinder freut. Seinen Kolleginnen und Kollegen dankte er für die große Unterstützung, vielen anderen Musikern über die Offizialts – oder auch Konfessionsgrenzen hinweg für die gute Zusammenarbeit. Die vielen verschiedenen Aufgaben hätten ihm immer großen Spaß gemacht. Daher sei er auch bereit, über seinen Ruhestand hinaus kirchenmusikalisch tätig zu sein. „Aber ich behalte mir auch das Recht vor, mal nein zu sagen“, lachte er.
Deckers Nachfolger Thorsten Konigorski, zurzeit noch Kantor in Viersen, tritt seinen Dienst in Vechta zum 1.7. 2019 an.
Ausschnitt aus dem Abschiedskonzert
Ludger Heuer