Zahlen, Fakten, Prognosen
Als katholische Kirche im Bistum Münster befinden wir uns in massiven Veränderungen. Die Katholikenzahl und unsere Einnahmen werden spürbar zurückgehen. Auch die Zahl von Priestern, Diakonen und Pastoralreferentinnen und -referenten wird deutlich sinken.
Entwicklung der Zahl der Katholiken im Oldenburger Land (Prognose)
Vor allem durch den demographischen Wandel wird die Zahl der Katholiken im Oldenburger Land in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen.
Die Zahl der Katholiken in Deutschland und auch im Oldenburger Land wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich abnehmen. Der Hauptgrund dafür ist der demographische Wandel. Insgesamt gibt es weniger junge Menschen als ältere. Kirchenaustritte verstärken zwar den Trend, stellen aber nicht die Hauptursache dar.
In Abbildung 1 sind vier Szenarien für die Mitgliederentwicklung in der katholischen Kirche im Oldenburger Land bis 2057 zu sehen.
Die oberen drei Linien (gelb, dunkelgelb und schwarz) zeigen Prognosen aus der sogenannten Freiburger Studie von 2017.
Die untere Linie (grau) schreibt demgegenüber die reale Entwicklung der Jahre 2021 und 2022 unter Einbeziehung der Kirchenaustritte linear fort. Es zeigt sich: In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Katholiken im Oldenburger Land deutlich schneller gesunken als noch 2017 angenommen.
Kirchenaustritte
Zahl der jährlichen Austritte aus der katholischen Kirche im Offizialatsbezirk Oldenburg (ab 2010)
Jahr | Kirchenaustritte | Jahr | Kirchenaustritte |
2010 | 1.099 | 2017 | 1.346 |
2011 | 858 | 2018 | 1.731 |
2012 | 856 | 2019 | 2.089 |
2013 | 1.364 | 2020 | 1.699 |
2014 | 1.402 | 2021 | 2872 |
2015 | 1.249 | 2022 | 4.490 |
2016 | 1.105 |
Hauptberufliche Seelsorgerinnen und Seelsorger
Die Zahl hauptberuflicher Seelsorgerinnen und Seelsorger im Oldenburger Land wird bis 2040 deutlich zurückgehen, wie diese Prognose zeigt.
Jahr | Diözesanpriester | Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten | Diakone im Zivilberuf |
2023 | 45 | 77 | 22 |
2030 | 35 | 52 | 14 |
2035 | ca. 20 | 35 | 10 |
2040 | ca. 14 | 25 | 8 |
Die Prognose über den Rückgang der hauptberuflichen Seelsorgerinnen und Seelsorger bedeutet:
- einen deutlichen Rückgang der hauptberuflich getragenen Seelsorge,
- den Übergang einer „versorgenden“ Pastoral hin zu einer „begleitenden“ Pastoral, d.h. der Seelsorger kommt von außen,
- eine wachsende Bedeutung ehrenamtlich getragener pastoraler Vollzüge,
- die Reduktion eines pastoralen „Vollprogramms“ in jeder einzelnen Pfarrei,
- eine wachsende Bedeutung der überpfarrlichen Zusammenarbeit und Kooperation.