Kindertagesstätten
Aus der gewachsenen Tradition im Oldenburgischen Teil des Bistums Münster ist die katholische Kirche vielerorts einer der größten oder sogar einzigen Träger von Kindertagesstätten. Im Bereich der Diaspora ergänzt sie vor Ort die Trägervielfalt. In katholischer Trägerschaft der Pfarreien befinden sich aktuell 126 Kindertagesstätten (Krippen, Kindergärten, Hort) mit ca.12.000 Kindern und 1843 Mitarbeitenden als Fachkräfte (Stand 31. Dezember 2022). Hinzu kommen noch einmal rund 20 Einrichtungen weiterer katholischer Träger wie das Andreaswerk, die St. Anna-Stiftung, der Caritasverein Altenoythe oder das Caritas-Sozialwerk.
Durch die wachsende Bedeutung des Aufwachsens in öffentlicher Verantwortung erweitert sich der Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag der Kindertageseinrichtungen. Diese ergänzen als wichtiger Begleiter von Kindern und ihren Familien die familiäre Erziehung. Die Beziehungsfähigkeit des Menschen ist eine Grundvoraussetzung für gemeinschaftliches Leben.
Kind im Mittelpunkt
Kirche wird dort konkret, wo Menschen ihr Leben und ihren Glauben in Gemeinschaft teilen, das Evangelium verkündet und in gemeinsamer Liturgie gefeiert wird. Genau dies geschieht in unseren Kitas im Miteinander von Erzieherinnen und Erziehern, den ihnen anvertrauten Kindern zusammen mit ihren Familien. Katholische Kitas im Offizialatsbezirk Oldenburg sind also nicht nur Betreuungs- und Bildungseinrichtungen mit einer religionspädagogischen Ausrichtung auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds.
Vor diesem Hintergrund verstehen wir unsere Kitas als Orte von Kirche und als Lebensorte des Glaubens. Katholische Kitas sind keine in sich geschlossenen Einrichtungen, sondern sie sind eingebunden in das kirchliche und soziale Netz einer Pfarrei als eigenständiger Knotenpunkt, an dem das Miteinander einer Gemeinde sichtbar wird. Katholische Kitas verwirklichen ihren Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag, indem sie ihr Selbstverständnis als katholische Einrichtung, ihre pädagogische Arbeit mit Kindern und Eltern, ihre Zusammenarbeit im Team und mit dem Träger sowie ihre Einbindung in das pastorale und soziale Umfeld vom christlichen Glauben leiten und inspirieren lassen.
In diesem sozialen und kirchlichen Miteinander wird Glaube und Religiosität nicht nur als Wissen vermittelt. Kindliche Religiosität und Spiritualität muss nicht erst gelernt werden, sondern ist immer schon da. Deren Entfaltung kann unterstützt werden, wenn das Umfeld diese Impulse aufgreift und fördert. Kinder erfahren „Glauben“ z. B. durch selbstverständliches Mittun, durch Singen und Beten, durch die vertrauensvolle Beziehung zu den Erzieherinnen und Erziehern und anderen Kindern.
Sie erfahren Glauben dadurch, dass es Lösungen gibt bei Streit, dass es Trost gibt bei Schmerzen, dass sie sich auf die Erzieherinnen und Erzieher verlassen können. Darin zeigt sich Gott und macht sich so verständlich, schenkt selbst die Möglichkeit, den Glauben sukzessive zu entwickeln, zu leben, zu vertiefen.
Die Kinder lernen tiefe Werte unseres katholischen Glaubens, wenn ihre Lebens- und Beziehungserfahrungen in der Begegnung mit den Erzieherinnen und Erziehern und dem pastoralen Personal hinsichtlich ihrer spirituellen und religiösen Bedeutung gemeinsam gedeutet werden. Kitas realisieren ihren Anspruch, Lebensorte des Glaubens zu sein, gerade in dieser selbstverständlichen und lebenspraktischen Haltung, dass Glaube von innen heraus das Leben in seiner Alltäglichkeit prägt und durchdringt.
Nicht alle Kita-Kinder wachsen im katholischen Glauben auf. Sie begegnen in der katholischen Kita Kindern mit anderen Konfessionen und Religionen. Die katholische Kita als Lebensort des Glaubens ist durch eine religionssensible Atmosphäre und ein interreligiöses Miteinander geprägt
Weiterentwicklung der Kita-Trägerschaft
Die Katholische Kirche im Oldenburger Land will die katholischen Kindergärten und Kindertagesstätten langfristig sichern und stärken. Um die pädagogische Arbeit in den Einrichtungen weiter auszubauen und die Kita-Leitungen sowie die Kirchengemeinden in der Verwaltung zu entlasten, bereitet das Bischöflich Münstersche Offizialat (BMO) gemeinsam mit den Pfarreien Strukturveränderungen im Bereich der Trägerschaft der Kindergärten vor.
Im Rahmen der Entwicklung der Pastoralen Räume mit Kirchengemeindeverbänden als Rechtsträgern beraten die Pfarreien derzeit über die gemeinsame Trägerschaft der Kindertagesstätten durch die Kirchengemeindeverbände (Stand: August 2023).
Alle Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
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Leiter Gruppe Finanzen Kirchengemeinden
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