Vechta, 3.12.; Zu einem gemeinsamen Gottesdienst sind mehrere Hundert Mitglieder der Pfarreien im Pastoralen Raum Vechta am Vorabend des ersten Adventssonntages in der Vechtaer Propsteikirche St. Georg zusammengekommen. Über der Eucharistiefeier, zu der die sechs katholischen Pfarreien der Region eingeladen hatten, stand die Frage „Willst Du mit mir gehen?“
„Die Kirche steht vor großen Herausforderungen“, formulierte es Pfarrer Hermann Josef Lücker (Visbek)zu Beginn des Gottesdienstes. Diesen Wandel gelte es zu gestalten, ergänzte der Seelsorger, der den Gottesdienst gemeinsam mit Priestern aus allen Pfarreien zelebrierte. „Der Pastorale Raum, das sind die Menschen, die glauben“, erklärte Lücker. Gemeinsam mit dem Visbeker Pfarrer sprachen Astrid Wichmann (Langförden), Mechtild Kenkel (Vechta), und Matthias Daniel (Wildeshausen), vor der Gottesdienstgemeinde über den Wert des Engagements der Gläubigen und über innere Überzeugungen. Zusammen gehören sie zu einer Gruppe, der sogenannten Prozessgruppe, die sich um Vernetzung der Pfarreien in pastoralen Fragen der Kirchenentwicklung kümmert. Sie sprachen darüber, dass Kirche im Pastoralen Raum gemeinsam unterwegs ist und dass es dafür Gespräche, Optimismus und Wohlwollen brauche. Es gehe nicht darum, Trübsal zu blasen, „ich habe die große Bitte an Sie alle, diesen Prozess mitzugestalten“, sprach Lücker die Gottesdienstgemeinde an.
„Es kommt auf uns an“, sagten die vier Sprecherinnen und Sprecher immer wieder und richteten sich damit insbesondere alle an, die an dem Abend in der Kirche waren. „Gute Ideen finden sich überall, aber es braucht dich, um sie zu verwirklichen,“ sagte Mechtild Kenkel. „Klar, wir haben Ängste. Was passiert mit den einzelnen Gemeinden im großen Pastoralen Raum,“ fragte Daniel. Man könne den Wandel der Kirche gemeinsam gestalten, ergänzt er. „Unsere Überzeugungsarbeit ist gefragt, dafür brauchen wir Menschen, die sich einsetzen. Es ist an uns, in unseren Pfarreien glaubwürdig auf die Menschen zuzugehen“, verdeutlichte Daniel, der im Nebenamt Diakon in St. Peter Wildeshausen ist.
Formell meint der Begriff Pastoraler Raum eine neuentstandene kirchenstrukturelle Einheit, die eine Basis für die künftige Zusammenarbeit der Pfarreien in den jeweiligen Regionen wird. Sechs Pastorale Räume hat Bischof Dr. Felix Genn im Januar 2024 im Offizialatsbezirk Oldenburg eingerichtet. Viele weitere gibt es im westfälischen Teil des Bistums Münster. Zum Pastoralen Raum Vechta gehören die katholischen Pfarreien St. Johannes Baptist Bakum, St. Gorgonius Goldenstedt, St. Mariä Himmelfahrt Vechta, St. Laurentius Langförden, St. Vitus Visbek und St. Peter Wildeshausen.
Im Pastoralen Raum wurde unter der Leitung von Pfarrer Hermann Josef Lücker und begleitet durch das Bischöflich Münstersche Offizialat eine Prozessgruppe gebildet, die sich aus Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen aus den Pfarreien zusammensetzt. Ihre Aufgabe ist es, gemeinsame pastorale Anliegen der Pfarreien zu bündeln, zu sortieren und zu beraten. In allen Pastoralen Räumen im Offizialatsbezirk Oldenburg engagieren sich Prozessgruppen dafür, neue Initiativen und Impulse anzustoßen.
Johannes Hörnemann