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„Es kommt auf Dich an“

21. Juli 2016 - Polen, Wilhelmshaven, Garrel

Rainer Kenkel ist Weltjugendtagserfahren – für Tim und Lukas ist es eine Premiere

Tim Gellert aus Wilhelmshaven, Jonas Elfert aus Schortens und Rainer Kenkel aus Garrel-Nikolausdorf gehören zur Gruppe, die am Dienstag aus dem Oldenburger Land in Richtung Polen aufgebrochen ist. Gemeinsam mit bis zu einer Million Jugendlichen und jungen Erwachsenen möchten sie den Papst empfangen und Gottesdienst mit ihm feiern. Kenkel ist Profi, seit dem Treffen in Rom im Jahr 2000 folgte er sieben Mal der päpstlichen Einladung. Für die insgesamt sieben Leute, mit denen sich Tim und Lukas der Reisegruppe angeschlossen haben, ist es die Premiere.  Am dritten Tag ihrer Polenreise feierten sie Gottesdienst und besuchten im Rahmen einer Stadtführung einen Brunnen in Polanica, dessen Wasser eine heilende Wirkung haben soll.

Die Gruppe aus WilhelmshavenGroßansicht öffnen

Sie hoffen darauf, bei ihrer Weltjugendtagspremiere intensiv Land und Leute kennenzulernen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wilhelmshaven und Schortens. (vorne v. l.: Diana Klein und Neele Stecher, hinten v. r. Jonas Elfert und Tim Gellert.)

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Rainer Kenkel kostete mit der Oldenburger Gruppe aus einem Brunnen in Polanica, der eine heilende Wirkung haben soll.

„Wir waren 2013 schon mit den Messdienern in Rom“, erzählte Tim, mit 14 Jahren der jüngste Teilnehmer in der Oldenburger Gruppe. Das habe ihnen so gut gefallen, dass sie die nächste Gelegenheit zu einer großen kirchlichen Fahrt nutzen wollten. „Die Messdienerwallfahrt war super, der Weltjugendtag kann noch besser werden“, sagten auch Diana Klein und Neele Stecher aus Wilhelmshaven. Die jungen Frauen wurden von Pfarrer Andreas Bolten zur Fahrt motiviert. Bei früheren Weltjugendtagen habe Budget oder die Urlaubsplanung nicht gepasst. Neele, Diana, Tim, Jonas erleben das Land hier intensiver, möchten weiter Leute kennenlernen, Eindrücke sammeln und vielleicht Vorurteile abbauen. „Das klappt bei solchen Fahrten viel besser als bei normalem Urlaub“, sagte Jonas. Die Jungs freuen sich auf das Rafting und auf die Woche in Krakau, auf den großen Gottesdienst mit Papst Franziskus und auf Messen, die ganz anders sind, als zu Hause in der kleinen Gemeinde.

Nach seinen Erfahrungen in Toronto (2002), Köln (2005), Sydney (2008), Madrid (2011) und Rio de Janeiro (2013) gehören auch für Rainer Kenkel die Vigilfeier und die Treffen mit dem Papst zu den Highlights der Veranstaltungen. Drei Kirchenoberhäupter hat der 32-jährige bereits erlebt. „Sydney war für mich mit der schönste Weltjugendtag“, sagte er. Besonders die Hilfsbereitschaft der Australier ist dem Nikolausdorfer in Erinnerung geblieben. „Am wichtigsten sind mir bei Weltjugendtagen die Stimmung in der Gruppe, die Messen, die sich so sehr von zu Hause unterscheiden und der Kontakt zu den Einheimischen.“ In vier Gastfamilien wurde der Steuerberater schon untergebracht, er pflegt noch Kontakt zu den Gastgebern in Kanada. „Die Weltjugendtage prägen meinen Glauben auch abseits der großen Treffen. Die Energie, die ich bei anderen Kulturen, wie zum Beispiel den Brasilianern entdecken kann, nehme ich mir mit in die Heimat.“

Die Erfahrungen jedes einzelnen Teilnehmers seien bei Weltjugendtagen wichtig, weiß auch Jugendpfarrer Holger Ungruhe. In seiner Predigt bei einem Gottesdienst in der Basilika von Wambierzyce, einem Wallfahrtsort bei Polanica, brachte er das Motto des Weltjugendtages –Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden - in Verbindung zu den Biographien der Teilnehmer. „Jesus sammelte mit den Jüngern seinen Kader um sich“, sagte er. Jesus habe nicht die Perfekten gesucht, sondern Menschen, die wüssten was Menschsein bedeutet. „Gott braucht Menschen mit Ecken und Kanten. Es kommt auf Dich an! So kannst Du barmherzig mit Dir selbst sein und mithelfen die Welt ein bisschen besser zu machen, so wie Gott es von uns will“, predigte er.

Johannes Hörnemann