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„Geht in die Politik, engagiert euch in den Parlamenten“

13. Februar 2025 - Vechta, Oldenburger Land

Weihbischof Theising im digitalen Talk auf Einladung des Kolpingwerks

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Zum digitalen Talk kam Weihbischof Wilfried Theising mit Mitgliedern des Kolpingwerks Land Oldenburg und Interessierten zusammen.

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Im Gespräch: Moderator Andreas Bröring (links), Weihbischof Wilfried Theising und der Moderator des Chats, Bernd von Lehmden.

Aktuelle Politik, Pastorale Räume, Entwicklung der Kolpingsfamilien, Synodaler Weg, Bischofswahl und der Alltag eines Weihbischofs: Vielfältige Themen standen am Mittwochabend auf der Tagesordnung. Das Kolpingwerk Land Oldenburg hatte Weihbischof Wilfried Theising, Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit für Mittwoch (12.2.) unter dem Titel „eine gute Stunde mit…“ zu einem Diskussionsabend eingeladen, der als Videokonferenz organisiert wurde.  

Unter der Moderation von Andreas Bröring, Kolping-Geschäftsführer nutzen rund 25 Personen aus dem Oldenburger Münsterland die Gelegenheit, Sichtweisen des Offizials zu erfahren und ihm Fragen zu ihnen wichtigen Themen zu stellen. 

Zunächst ging es um das Thema Kirche. Kirchliches Leben habe sich verändert, räumte Theising ein. Aber „Kirche wird immer eine Bedeutung für die Menschen haben“, sagte er. Gaby Kuipers, Kolpingmitglied aus Westerstede, erkundigte sich nach dem Sachstand zum Thema Pastorale Räume. Begonnen habe man in der Verwaltung, die Pfarreien haben die Trägerschaft der Kindertagesstätten in die Katholischen Kirchengemeindeverbände übertragen, berichtete Theising. Jetzt würde darüber beraten, wie die Pastoralen Räume auch für die Seelsorge konkrete Unterstützung sein können, erklärte er. Im Kolpingwerk haben man bereits darüber diskutiert, die Verbandsstrukturen auf die Pastoralen Räume anzupassen, erfuhr Theising. „Der Pastorale Raum soll eine Hilfe sein, kein Selbstzweck,“ reagierte er. Das, was vor Ort gut laufe, könne auch weiterlaufen, ermutigte er. 
Er nehme dankbar wahr, dass die Verbände sich immer in Stellung gebracht und betont hätten, dass sie bei der Entwicklung der Pastoralen Räume mit bedacht werden wollen, erzählte der Weihbischof. „Für die katholische Kirche könnte den Verbänden eine wachsende Bedeutung zukommen,“ ergänzte er. Verbände könnten hier eine starke Rolle einnehmen. 

Was der Offizial über die Fusion von Kolpingsfamilien denke, erkundigte sich Boris Büssing, Kolpingmitglied aus Vechta. Ein Zusammenschluss mehrerer Kolpingsfamilien vor Ort könne unter Umständen hilfreich sein, bestätigte Theising. Das würde er unterstützen, wenn es für die Gruppen hilfreich sei. „Das ist aber häufig nicht so einfach für die Mitglieder,“ da müssten alle mitmachen wollen, damit es funktioniere, bat er um Verständnis. 
Auch aktuelle bundespolitische Fragen wurden angesprochen. Aus dem Teilnehmerkreis wurde eine Sorge über die Stimmung im Land formuliert. Wie politisch Kirche sein dürfe, wurde der Offizial gefragt. Die verfasste Kirche könne nicht unmittelbar Politik machen, äußerte Theising. Aber sie würde das tun, was möglich ist. Zum Beispiel haben kürzlich die niedersächsischen Bischöfe gemeinsam zur Wahl aufgerufen. In den Verbänden seien viele Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, die sich dann auch einmischen können. Er unterstütze das sehr. „Liebe Christen, geht wählen, geht in die Politik, engagiert euch in den Parlamenten,“ rief er auf. 

„Die Sache Kolping ist wichtiger denn je“, sagte Theising zum Schluss des Diskussionsabends. „Adolph Kolping war kein Sprücheklopfer. Er habe Dinge angepackt, in die Tat umgesetzt und viele dazu motiviert, dabei mitzumachen.“  

Johannes Hörnemann