Viele Fahnenabordnungen waren mit den Geistlichen - unter ihnen Pastor Ulrich Bahlmann, Kaplan Alexander Senk, Pfarrer em. Leo Simon, Pfarrer em. Günther Aschern, Prälat Alfons Bokern, Diakon Heinz Wübben und Diakon em. Otger Eismann, in die Kirche eingezogen. Ein Großaufgebot von Messdienern trug Kerzen oder leistete Altardienst. Dazu bereicherte ein 32-köpfiger Projektchorchor aus allen Gemeindeteilen unter Leitung von Gerold Fuhler den Gottesdienst. Ein halbes Jahr lang hatten sie hierfür die „Messe 2012“ von Michael Schütz einstudiert. Instrumental begleitet wurden sie von Mitgliedern der Kirchenband unter Leitung von Heinrich Debois und dem Streichquartett Northern Lights.
Es sei ein Freude, die Kirche so voll zu sehen, sagte Theising. Es sei natürlich immer eine Herausforderung, Vechta zur Stoppelmarktzeit zu verlassen. „Aber heute werde ich hier wohl eine Steigerung erleben“, zeigte er sich zuversichtlich. Das Patrozinium „Mariä Aufnahme in den Himmel“ bedeute, dass Maria in besondere Weise hinausgehe zu den Menschen. Das treffe auch auf die Kirchengemeinde von Friesoythe zu, meinte er. Er erlebe Friesoythe als starke Pfarrei, die auf die Menschen zugehe und ihnen Christus bringe. „Eine ganz wichtige Einstellung für uns als Kirche.“ Er erlebe es hier, dass Menschen sich gegenseitig helfen und stärken. „Ich möchte Sie ermutigen, dass Sie das auch in Zukunft weiter machen.“ Bei dem Patrozinium gehe es darum, dass der Tod unser Leben nicht zerstören könne. „Das, was Gott Maria geschenkt hat, will er auch uns schenken: Das ewige Leben!“, versicherte der Weihbischof den Gläubigen.
Ihr wertvollstes Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum hat sich die Kirchengemeinde selbst gemacht. Dabei handelt es sich um einen Aufbewahrungsschrein für die Heiligen Öle. Einmal im Jahr in der Karwoche weiht der Bischof im Dom zu Münster die Öle. Eingesetzt werden sie für die Taufe, Firmung, zur Priesterweihe und Krankensalbung und als Katechumenöl. Weihbischof Theising segnete nach der Predigt den neuen Schrein aus Glas und Metall, den der Friesoyther Schmied Alfred Bullermann gestaltet hatte. Aufgestellt ist er auf dem rechten Seitenaltar der St. Marienkirche. „Die Öle sind ein Zeichen dafür, dass Gott bei uns sein will und für unser Heil wirken wird“, sagte Theising.
Der Gottesdienst sei ein wunderbarer Auftakt für das Pfarrfest gewesen, zu dessen Teilnahme sie einlud, bedankte sich vor dem Schlusssegen Dr. Annette Gründing, die Vorsitzende des Pfarreirats, herzlich bei allen Akteuren, die ihn vorbereitet und gestaltet hatten. „Es habe sich wirklich gelohnt, Vechta für diesen Gottesdienst zu verlassen“, pflichtete ihr auch Theising bei.
Das Pfarrfest vor dem Franziskushaushaus lockte bei guten Wetter anschließend viele hundert Besucher an. Kirchliche Vereine hatten auf dem Platz Verkaufsstände und Attraktionen aufgebaut. Höhepunkte waren später die Versteigerung alter Kirchenfenster und Seitenteile alter Kirchenbänke und der Verkauf von Engeln aus dem Holz ausrangierter Kirchenbänke.
Ludger Heuer