Vechta, Oldenburger Land, 13.11.; Die Krankenhäuser in ganz Niedersachsen stehen vor großen finanziellen Herausforderungen, die sie allein nicht mehr bewältigen können. Für Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft wurde vom Land nun eine finanzielle Lösung gefunden: Kommunen können bis 2026 neue Schulden für ihre Kliniken aufnehmen, ohne dass dies bei der Überprüfung ihrer Haushaltspläne beanstandet würde.
Dazu sagt Weihbischof Wilfried Theising, Bischöflicher Offizial für den Offizialatsbezirk Oldenburg und Vorsitzender des Caritasrates des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg:
„Die kirchlichen Krankenhäuser in Niedersachsen leisten einen wesentlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung und bilden ein Standbein der Krankenhaus-Infrastruktur des Landes. Die finanzielle Lage aller Krankenhäuser ist derzeit äußerst desolat, die Planungssicherheit der Häuser und ihre Zukunft sind gefährdet. Ich spreche mich für finanzielle Unterstützung für die freigemeinnützigen Kliniken aus, um Insolvenzen zu vermeiden und Lücken in der Gesundheitsversorgung zu verhindern. Ich schließe mich der Forderung der katholischen und evangelischen Krankenhäuser in Niedersachsen vom 7. November an, die Finanzierungslücke zu schließen und alle Krankenhäuser bei der finanziellen Unterstützung gleich zu behandeln.“
Zum Hintergrund*
- In Niedersachsen gibt es derzeit 165 Krankenhäuser. Rund ein Drittel davon stehen in freigemeinnütziger Trägerschaft, d.h. von Caritas, Diakonie oder dem Deutschen Roten Kreuz.
- Der Landkreistag hat errechnet, dass alle Landkreise und kreisfreien Städte im Jahr 2023 zusammengerechnet ihre Krankenhäuser mit 586 Millionen Euro unterstützt haben. Damit wird das Ausmaß der Unterfinanzierung von Krankenhäusern deutlich. Im Durchschnitt entspricht das etwa 12 Mio. Euro pro Krankenhaus, die bislang aber nur für kommunale Krankenhäuser zur Verfügung standen.
*Quelle: LCV
Johannes Hörnemann