Weniger Kirchenaustritte | 235.388 Mitglieder im Oldenburger Land
Ende vergangenen Jahres zählte das Bistum Münster 1.630.544 Katholikinnen und Katholiken und damit gut 3.000 mehr als das Erzbistum Köln (1.627.401). Der Grund für diese Entwicklung liegt darin, dass im Bistum Münster im vergangenen Jahr weniger Menschen aus der katholischen Kirche austraten (22.613) als im Erzbistum Köln (28.979). Zudem lag die Zahl der Taufen im Bistum Münster mit 10.633 über der im Erzbistum Köln mit 8.829.
Die Zahl von 22.613 Kirchenaustritten im Jahr 2024 lag deutlich unter der der Vorjahre. 2023 waren es gut 7.000 mehr, und 2022 hatte die Zahl der Austritte sogar noch bei fast 38.000 gelegen. 259 Personen, die sie früher einmal verlassen hatten, traten im Bistum Münster im vergangenen Jahr wieder in die katholische Kirche ein, hinzu kamen 166 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen. Wie die Bischöfliche Pressestelle in Münster am 27. März weiter mitteilte, wurden 2024 im Bistum 10.633 Menschen durch die Taufe in die Kirche aufgenommen, 1.286 weniger als 2023. Konstant geblieben sind im vergangenen Jahr im Bistum Münster mit rund 85.000 die Zahl der Menschen, die sonntags an der Messe teilnahmen, die Erstkommunionen mit gut 13.300 und die Firmungen mit 8.500. Rückgänge gab es 2024 bei den kirchlichen Trauungen (2024: 1.765; 2023: 2.278) und Bestattungen (2024: 17.344; 2023: 18.772).
Der Diözesanadministrator des Bistums Münster, Dr. Antonius Hamers, erklärt zu den Zahlen:
„Die Menschen in unserem Land und auch im Bistum Münster spüren zunehmend, dass wir in der Tat in einer Zeitenwende leben. In Europa herrscht Krieg, die transatlantischen Beziehungen sind in einer großen Krise, die Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Zugleich wird Deutschland immer mehr, das zeigen auch die Zahlen für das Bistum Münster, zu einer säkularen Gesellschaft. Der Gottesglaube spielt für viele Menschen keine Rolle mehr. Aber: So gut und richtig es ist, dass der Glaube heute auf einer individuellen Freiheitsentscheidung beruht, so gewiss bin ich mir auch: Eine Gesellschaft ohne Glaube und ohne Kirche wäre ärmer.
Daher danke ich allen, die durch ihre Zugehörigkeit zur Kirche, durch ihre Kirchensteuer oder ihre Spenden unsere Arbeit unterstützen. Insbesondere danke ich herzlich all denjenigen, die sich als Haupt- und Ehrenamtliche in unseren Gemeinden und Einrichtungen engagieren und der Botschaft Jesu Christi auch in säkularen Zeiten ein Gesicht geben.
Weihbischof Wilfried Theising, Offizial für den Offizialatsbezirk Oldenburg:
Die Austrittszahlen schmerzen mich, auch wenn sie im Jahr 2024 zurückgegangen sind. Zudem wurden in unseren Pfarreien weniger Kinder getauft und es gab weniger kirchliche Trauungen. Das sind Zahlen, mit denen wir arbeiten.
Gleichzeitig erleben wir vor Ort inhaltlich positive Entwicklungen. Die katholische Kirche ist in unseren Pfarreien im Gespräch und nahe bei den Menschen. Gemeinsam bilden sie die Pastoralen Räume. Hier kann Verkündigung, Zusammenarbeit und kirchliches Leben neu gedacht werden. Vor Ort, in den Schulen, in den Kitas, in den Regionen wird darüber beraten, wie sich unsere Kirche für die kommende Zeit aufstellen kann.
Hier ist in den letzten Jahren viel Gutes passiert. Darüber bin ich froh. Wir erleben Umbrüche und Zeiten, in denen sich die Kirche vor Ort auf den Weg macht, um sich zu verändern. Wir möchten jetzt und künftig Menschen in ihrer Beziehung zu Jesus Christus begleiten. Dankbar bin ich für den Mut, für die Tatkraft, die ich in den Pastoralen Räumen erlebe, für jeden, der sich dafür engagiert, die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen zu stärken.
Die wichtigsten Zahlen für das Jahr 2024 aus dem Offizialatsbezirk Oldenburg (in Klammern die Zahlen des Jahres 2023) finden sich unten:
Katholikenzahl
235.388 (240.185)
Austritte
3.052(3.451)
Gottesdienstteilnehmer
15.134(15.786)
Taufen
1.697(1.790)
Trauungen
291(383)