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Mehr als 100 Trauer-Blutbuchen gepflanzt

25. November 2024 - Oldenburger Land

Zahlreiche Trauer-Blutbuchen sind rund um den 18. November, den europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch, in vielen Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster als Symbol der Erinnerung gepflanzt worden. Einige der mehr als 100 Bäume werden auch noch am kommenden Wochenende aufgestellt.

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St. Laurentius Langförden

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St. Marien Delmenhorst

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St. Benedikt Jever

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St. Michael Oldenburg

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Bischöflich Münstersches Offizialat Weihbischof Wilfried Theising

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St. Mariä Himmelfahrt Vechta

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BDKJ-Jugendhof Vechta

Mit der Pflanzaktion greift das Bistum einen Vorschlag von Betroffenen aus der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur auf. Mit den Bäumen wollen Pfarreien und Einrichtungen an den sexuellen Missbrauch erinnern, den Priester und andere Vertreter der katholischen Kirche begangen haben. Auch an die Vertuschung durch kirchliche Verantwortungsträger, soll mit der Aktion erinnert werden. Gesetzt wird ein sichtbares Zeichen im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch. Die Trauer-Blutbuche steht sinnbildlich für die Trauer um das Leid der Betroffenen, deren Leben durch sexuellen Missbrauch oft schwer geschädigt wurde. Dieser Baum mit seinem markanten Wuchs und dunkel gefärbten Blättern symbolisiert die Dauerhaftigkeit leidvoller Erfahrungen.

Zwei Anliegen verbinden sich mit der Pflanzung. Zum einen sollen die Bäume in den Pfarreien und Einrichtungen daran erinnern, das Unrecht und Leid, das Betroffene erlitten haben, nicht zu vergessen und aufmerksam zu bleiben. Zum anderen sollen sie dazu auffordern, sich weiterhin und dauerhaft mit dem Thema sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen, hinzuschauen, zuzuhören und zu handeln. Eine Gedenktafel vor den Bäumen unterstreicht diese Notwendigkeit und macht sie für alle sichtbar: „Er (der Baum) braucht Pflege, so wie der Schutz vor Missbrauch dauerhaft unsere Aufmerksamkeit erfordert.“ 

Ein vom Missbrauch betroffener Mann, er gehört zu den Initiatoren, schreibt dazu: "Die hängenden Äste des Baumes symbolisieren den Schaden, den ein Missbrauchsopfer ein Leben lang in sich trägt. Die Blutbuche ist durch Menschenhand - durch Züchtung - so verändert worden. Ein Eingriff in die natürliche und freie Entwicklung. Wir Betroffene, die wir durch einen Priester missbraucht wurden, tragen diesen Schaden durch unser Leben - sichtbar oder meistens: unsichtbar. Dies alles gehört untrennbar zur Geschichte der Katholischen Kirche. Daran soll dieser Baum uns erinnern."
 

Mehr zu den Pflanzungen in Vechta steht hier: https://www.offizialat-vechta.de/detail/trauer-blutbuchen-in-vechta-gepflanzt
 

Mehr zur Aktion und noch mehr Bilder gibt es hier: https://www.bistum-muenster.de/startseite_aktuelles/newsuebersicht/news_detail/markantes_zeichen_der_erinnerung_und_auseinandersetzung