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Offene Kirche und ein Haus zum Streiten

01. Mai 2016 - Cloppenburg/Stapelfeld

Katholische Akademie Stapelfeld feiert 40-jähriges Jubiläum

Mit einem großen Festakt und vielen Erinnerungen alter Weggefährten feierte gestern die Katholische Akademie, Flaggschiff der katholischen Bildungsarbeit im Oldenburger Land, ihr Jubiläum. An Lob wurde dabei nicht gespart. Alle Redner gratulierten dem Haus für seine erfolgreiche Arbeit und sein offenes Konzept. Dank für intensive Unterstützung, die immer wohlwollende Begleitung und vor allem sein Vertrauen gegenüber der Akademie sprachen sie vor allem Weihbischof Heinrich Timmerevers und dem Bischof von Münster aus. Als einer der vielen Ehrengäste war Dr. Wilfried Hagemann, von 1974-1986 erster Direktor der Heimvolkshochschule Kardinal von Galen, angereist. Aufgelockert wurde der mehrstündige Festakt am Flügel durch Prof. Wolfgang Mechsner von der Universität Vechta und Moderator Alexander Rolfes.

Prof. BölskerGroßansicht öffnen

Prof. Dr. Franz Bölsker, Vorsitzender der Kardinal von Galen Stiftung.

Landrat WimbergGroßansicht öffnen

Landrat Johann Wimberg

DickerhoffGroßansicht öffnen

Akademiedirektor Dr. Heinrich Dickerhoff

Sternberg bei FestredeGroßansicht öffnen

Prof. Thomas Sternberg bei seiner Festrede in der Aula.

Prof. Thomas SternbergGroßansicht öffnen

Prof. Thomas Sternberg

Podium mit ErinnerungenGroßansicht öffnen

Moderator Alexander Rolfes (2.v.r.) im Gespräch mit Zeitzeugen (v.l.) Prof. Dr. Marco Beeken, Katharina Abeln und Dr. Wilfried Hagemann.

Blick in die FestschriftGroßansicht öffnen

Die Akademiedirektoren Willi Rolfes (l.) und Dr. Marc Röbel (r.) zeigen Weihbischof Heinrich Timmerevers die Festschrift „40 Jahre - 40 Stimmen“.

Führung durch die AusstellungGroßansicht öffnen

Akademiedozent Dr. Martin Feltes (r.) erklärte ausgestellte Bilder von Egbert Verbeek (l.).

FestgottesdienstGroßansicht öffnen

Festgottesdienst in der vollbesetzten Heilig-Kreuz-Kirche

Zelebranten im GottesdienstGroßansicht öffnen

"Hoffentlich kommt ihr zum 50-jährigen Jubiläum wieder", sagte Pfarrer Dr. Marc Röbel (r.) am Ende des Festgottesdienstes zu Dr. Wilfried Hagemann (l.) und Weihbischof Heinrich Timmerevers (m).

Dass Stapelfeld zu einer so gut arbeitenden und nachgefragten Bildungsstätte geworden ist, sei das Resultat kluger Weichenstellungen - nicht zuletzt seitens der Kirchenleitung in Vechta. „Diese Entscheidungen waren getragen von der Erkenntnis, dass Erwachsenenbildung ein wichtiges pastorales und kirchenpolitisches Handlungsfeld ist“, sagte Professor Dr. Franz Bölsker, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Kardinal von Galen, bei der Begrüßung der vielen Festgäste. Er dankte den Landkreisen Cloppenburg und Vechta für ihre Unterstützung und lobte die Zusammenarbeit mit dem Heimatbund für das Oldenburger Münsterland und der Industrie- und Handelskammer.   

Persönliche Erinnerungen mit dem Haus gaben Weihbischof Heinrich Timmerevers und Landrat Johann Wimberg in ihren Grußworten preis. Als Jugendlicher habe er hier die ersten Mal mit kirchlichem Segen richtig feiern können, gestand Timmerevers. Doch auch die spirituelle Atmosphäre habe ihn damals sehr beeindruckt. Wimberg sprach von der „Generation Stapelfeld“, der er sich zugehörig fühle. Vor über dreißig Jahren habe er hier in einem Rhetorikseminar politisches Sprechen und Argumentieren gelernt. Die Unterstützung, die Stapelfeld von den Landkreisen bekomme, sei sehr gut angelegt. Sein Bezug zum Haus lässt sich als nachlesen in dem zum Jubiläum erschienenen Buch „40 Jahre – 40 Stimmen“, das Akademiedozent Dr. Martin Feltes redaktionell betreut hat. Als Erfolgsgeschichte bezeichnet Dr. Heinrich Dickerhoff, pädagogischer Leiter der Akademie, die vergangenen vierzig Jahre. Dickerhoff weiß, wovon er spricht, seit 38 Jahren ist er an dem Haus. Jeder Gast erlebe hier eine offene Kirche und den Begriff „katholisch“ als etwas Umfassendes und nicht Einengendes. Solche vielfältigen Angebote für Körper, Geist und Seele in einer fast schon familiären Atmosphäre ließen sich kaum woanders finden.

Die Wichtigkeit der Erwachsenbildung unterstrich in seinem Festvortrag auch Prof. DDr. Thomas Sternberg, langjähriger Direktor der Katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster und jetzt Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Kirchliche Bildungshäuser bräuchten eine offene und helle Atmosphäre, wie sie Stapelfeld habe, lobte er das Haus. Ihr Bildungsauftrag sei vielfältig. Es gehe um die Bildung des guten Geschmacks, der Heimatbildung, um das Lesen und Verstehen von Kunst, um Kreativitätsförderung und Glaubensförderung. Vor allem im digitalen Zeitalter, wo ein Großteil der Kommunikation nur noch über elektronische Mittel und soziale Netzwerke funktioniere, „brauchen wir solche Orte leibhaftiger Begegnung“.

„Die Katholische Akademie Stapelfeld ist ein Ort zum Streiten im besten Sinne“, sagte Weihbischof Timmerevers im Festgottesdienst in der vollbesetzten Heilig-Kreuz-Kirche. Streiten bedeute vorwärts gehen. Hier streite man sich über den richtigen Weg und wie es mit der Kirche in der Gesellschaft weiter gehen könne. Dieses Streiten auf christlichem Fundament sei ganz im Sinne des Heiligen Geistes, lobte er das Haus. Vielleicht nimmt er daher die vom geistlichen Direktor Dr. Marc Röbel ausgesprochene Einladung an, in zehn Jahren als prominenter Gast aus Dresden zum 50-jährigen Jubiläum nach Stapelfeld zu kommen.

Ludger Heuer