Er freue sich sehr, zum Jubiläum eingeladen worden zu sein, sagte Theising. Der Kirchenbau sei innerhalb von drei Jahren schnell umgesetzt worden, zollte er den damaligen Verantwortlichen unter Leitung des langjährigen Pfarrer Heinrich Westendorf (gest. 2010) Respekt. In den 50 Jahren ihres Bestehens sei die Kirche in Zeiten des Glücks und Leids ein Ort der Versammlung gewesen. „Wir brauchen solche Räume, in denen wir aus dem Alltag herausgeholt werden und in denen wir eine Beziehung zu Gott finden können.“ Es habe damals bestimmt auch Menschen gegeben, die den Abriss der alten Kirche bedauert hätten. Doch Kirche sei ein Ort der Gemeinschaft, und angesichts der damals stark gewachsenen Gemeinde sei es notwendig gewesen, eine größere Kirche zu erbauen. Aber ein Kirchenbau sei kein Selbstzweck. „Wir gehen mit unserem guten Hirten immer wieder hinaus vor die Tür in die Welt hinein, um das, was wir hier erlebt haben, zu den Menschen hin zu tragen.“ Theising gratulierte den Gläubigen in Jever zu diesem schönen Kirchenraum und ermutige sie, ihn weiter mit Leben, Gebet und Gesang zu füllen. „Halten Sie diese Kirche offen für alle Menschen, seien es Christen oder andere.“ Im übertragenen Sinne gelte das auch für unsere Herzen und für andere Menschen, die in Not anklopfen, schloss er seine Predigt.
Die Katholische Kirchengemeinde pflege in Jever gute Beziehungen zu anderen Konfessionen und zur politischen Gemeinde, freute sich Pfarrer Walter Albers, der vor dem Schlusssegen und der anschließenden Einladung zur Begegnung Bürgermeister Jan-Edo Albers, Pastor Rüdiger Möllenberg und die Jeveraner Gemeindeausschussvorsitzende Sabine Determann zu Grußworten nach vorne bat. Bürgermeister Albers, der herzliche Grüße des Stadtrats überbrachte, dankte dafür, „dass Sie dieses Haus gebaut und alle neue Christen aufgenommen haben.“ Die Kirchengemeinde sei ein wichtiger Bestandteil von Jever, meinte er. Insbesondere nannte er die gute Zusammenarbeit in der Betreuung von Flüchtlingen und die Hilfestellung auf dem Weg zur Fair-Trade-Town, den die Kirchengemeinde selbst mit ihrem kürzlich erhaltenen Siegel erfolgreich beschritten hat. Pastor Möllenberg betonte die gute ökumenische Zusammenarbeit. „Euer Pfarrer ist mir immer menschlich begegnet“, sagte er den Gläubigen. In Vertretung des verhinderten Künstlers Anno Weihs bedankte sich Diakon Klaus Elfert bei den Gläubigen, die in den letzten Wochen nicht mehr benötigte Kreuze abgegeben haben. Weihs werde daraus in den nächsten Wochen ein Kunstwerk schaffen, sagte er.
Ludger Heuer
Aktuelles
Theising: Halten Sie diese Kirche offen für alle Mitmenschen
08. Mai 2017 - Jever
Weihbischof feiert mit Gläubigen in Jever 50-jähriges Kirchweihjubiläum
Vor genau 50 Jahren, am 7. Mai 1967, hatte Weihbischof Heinrich Tenhumberg die damals neu gebaute Pfarrkirche St. Marien konsekriert. Der Zuzug vieler Katholiken nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das neogotische Gotteshaus mit 130 Sitzplätzen zu klein werden lassen. Der Bau ersetzte den 1901 fertiggestellten Kirchenbau. An den Kosten in Höhe von ca. 800.000 DM beteiligte sich damals das Bischöflich Münstersche Offizialat, das Bonifatiuswerk Paderborn und - wegen des Bundewehrstandortes - das Bundesverteidigungsministerium. Mit großer Freude feierte gestern die Katholische Kirchengemeinde St. Benedikt ihr Weihejubiläum. Den Gottesdienst zelebrierte Weihbischof Wilfried Theising, die musikalische Begleitung übernahm der interdiözesane Kirchenchor mit Sängern aus Jever und Wittmund (Bistum Osnabrück) unter Leitung von Olga Ils-Makarin.


© Offizialat/Heuer
Die musikalische Begleitung übernahm der interdiözesane Kirchenchor mit Sängern aus Jever und Wittmund (Bistum Osnabrück) unter Leitung von Olga Ils-Makarin


© Offizialat/Heuer
Beim Auszug, hinter Weihbischof Wilfried Theising stehen Diakon Klaus Elfert, Pfarrer Walter Albers und Ruhestandspfarrer Bernhard Söbke