Taphorn wurde mehrfach mit Dank und Applaus überschüttet. Im Anschluss an den Gottesdienst waren die ca. 700 Gemeindemitglieder, Freunde und Verwandte des Jubilars, von denen einige aus den USA angereist war, zum Empfang in die nahegelegene Schule eingeladen. Taphorns langjähriger Haushälterin Gertrude Lohmann, die nicht am Gottesdienst teilnehmen konnte, übermittelte Dechant Bernhard Schmedes unter großem Applaus der Gläubigen seine Grüße.
„Es gibt wahrschlich keinen bekannteren und beliebteren Priester im Oldenburger Land als Dich“, zollte ihm Theising in seiner Predigt Respekt. Die Kirche in Bakum, in der Taphorn seit seiner Emeritierung 2016 als Seelsorger aushelfe, erlebe er bei seinen Besuchen immer gut besucht, meinte Theising. Taphorn habe als junger Mann das Glück gehabt, in einer gläubigen Familie aufzuwachsen. Ein Priester könne nicht immer alleine Priester sein. Heinz Taphorn sei aber ein Beispiel dafür, dass ein Priester gut zölibatär leben könne. Das ging, weil er von der Gemeinschaft getragen wurde und immer auf Menschen traf, die ihn in seinem Priesteramt unterstützt hätten. „Wenn Menschen zu Dir gekommen sind, hast Du nicht ein fertiges Urteil gehabt, sondern erst einmal zugehört. Du bist uns immer ein wertvoller Zeuge gewesen für den liebenden Umgang mit den Menschen.“
In seiner Funktion als Seelsorgeamtsleiter am Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta sei Taphorn in allen Gemeinden gewesen und habe mit vielen Seelsorgern Kontakt gehabt. Viele hätten von ihm gelernt, wie man mit Menschen in pastoralen Situationen umgehe. „Auf jeden Fall nicht fordernd und auch nicht verurteilend, sondern wahrnehmend und mit einem liebenden Blick und einem lieben Herzen. Deshalb schätzen die Menschen Dich so sehr.“ Taphorn habe viele Priesterkandidaten bei ihrer Berufung begleitet, aber auch akzeptiert, wenn sie doch andere Wege gehen wollten. Unter großen Applaus der Gläubigen dankte er ihm abschließend für seinen seelsorgerischen Einsatz nach seiner Emeritierung in Bakum.
Heinz Taphorn
wurde 1941 als Sohn von Heuerleuten in der Dinklager Bauerschaft Bahlen geboren, wo er mit zehn Geschwistern aufwuchs. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Münster und Freiburg i. B., 1967 empfing er die Diakonatsweihe, 1969 die Priesterweihe. Sein Diakonjahr absolvierte er in Elsfleth, seine Kaplanszeit in Oldenburg und Vechta. 1974 wurde Taphorn für zehn Jahre Landespräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung im Offizialatsbezirk Oldenburg. 1978 übernahm er den Religionsunterricht an der Liebfrauenschule, am Gymnasium Antonianum und der Hauptschule Vechta-Süd.
1981 ernannte ihn Weihbischof Dr. Max Georg Freiherr von Twickel zum Jugendseelsorger für den Offizialatsbezirk Oldenburg und Landespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Seelsorger an dem neuen BDKJ-Jugendhof in Vechta. 1985 übertrug ihm Bischof Dr. Reinhard Lettmann die Leitung der Abteilungen Seelsorge und Seelsorge-Personal am Offizialat. Im gleichen Jahr wurde Taphorn auch Pfarrverwalter in Bühren. 1976 bis 1996 war er Mitglied im Priesterrat, zeitweise auch im Diözesanpastoralrat, in der Bistumskommission für ökumenische Fragen und der Liturgie-Kommission.
2004 ließ er sich von seinen Aufgaben im Offizialat entbinden, blieb aber Pfarrverwalter in Bühren, das 2010 mit Langförden zu einer Kirchengemeinde zusammengeführt wurde. Im Alter von 70 Jahren wechselt Taphorn als neuer Pfarrer nach Langförden. Im gleichen Jahr ernannte ihn Bischof Felix Genn zum nichtresidierenen Domkapitular, ein Ehrentitel, der er bis zu seinem 75. Geburtstag und seiner Emeritierung 2016 behielt. Seitdem wohnt Taphorn in Bakum, wo er die Seelsorge unterstützt.
Ludger Heuer