In seiner Begrüßung bedankte sich Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt bei Professorin Kutscher für ihr Engagement und ihren Einsatz in den vier Jahren, die sie an der Universität Vechta lehrte und forschte. Dem Offizialat sprach er seinen Dank für die finanzielle Unterstützung aus die es ermögliche, Wissenschaftler_innen wie Nadia Kutscher nach Vechta zu holen. Mit der Zusage der Fortführung dieser Unterstützung könne die Professur nun erneut gesichert besetzt werden, so Schmidt.
Dem Lob und Dank an Professorin Kutscher schloss sich Weihbischof und Offizial Wilfried Theising an. Kutschers Name habe im Offizialat immer einen Wohlklang gehabt. Ihre herausragende Arbeit habe dazu beigetragen, die Entscheidung für die Verlängerung der Stiftungsprofessur zu treffen. So könne das Offizialat sich dem Themenfeld von Ethik und Sozialer Arbeit annehmen und einen Beitrag zur Bearbeitung relevanter Fragen leisten.
Zuletzt sprach Prof.in Dr. Nina Oelkers, Dekanin der Fakultät I – Bildungs-und Gesellschaftswissenschaften. Auch sie dankte Kutscher für die gemeinsame Zeit und Arbeit im Fach Soziale Arbeit und wünschte sich für die Zukunft eine fachliche Zusammenarbeit über Bundesland-Grenzen hinweg.
Unter dem Titel „Alles wie immer - alles anders? Ethik in der Sozialen Arbeit heute“ sprach Prof.in Dr. Nadia Kutscher anschließend ihre Abschiedsvorlesung. Sie hielt darin eine Rückschau auf ihre Arbeit in Vechta und stellte gleichzeitig aktuelle Diskussionen und Herausforderungen der Disziplin Soziale Arbeit vor. Die mitunter als „Menschenrechtsprofession“ (Staub-Bernasconi) bezeichnete Disziplin trage sowohl Möglichkeiten in sich, Menschenrechte zu schützen, als auch, sie zu verletzen. Es gehe ihr in ihrer Forschung und Lehre darum, nicht über abstrakte Ideen, sondern über ganz praktische, möglicherweise unscheinbare Situationen und das Handeln der beteiligten Akteur_innen zu reflektieren, so Kutscher, eben „ethische Fragen in Alltagskontexten“.
Sabrina Daubenspeck