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Wo zwei oder drei

12. Mai 2018

Wortgottesdienst für Grundschulkinder in Münster

„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, lautet ein beliebter Vers eines Kirchenlieds. Vermutlich sehr selten wurden diese Zeilen auf dem Katholikentag in Münster so greifbar, wie beim ersten Wortgottesdienst für Grundschulkinder, den das Bischöflich Münstersche Offizialat am Samstag (12.05.) angeboten hatte.  

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Die 9-jährige Jenna aus Oldenburg ist mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zum Katholikentag gereist. Auf die Frage, was Frieden für sie bedeutet, hat sie eine eindeutige Antwort.

Nur drei Kinder mit ihren Eltern fanden den Weg in den Kellerraum des Münsteraner Hauses der Familie. Verwundert waren die Organisatoren nicht,  schließlich strahlte draußen die Sonne, die Fülle an Outdoorangeboten war groß. Und doch: Für die teilnehmenden Familien war es deshalb nicht schlechter, inhaltlich nicht weniger anregend und so genau richtig: „Wir haben für unsere Tochter extra nach einer Veranstaltung mit weniger Publikum gesucht, für uns war es perfekt“, sagte eine Familie aus Steinfurt im Anschluss. 

Petra Focke, Leiterin des Vechtaer St.-Antoniushauses, hatte den Gottesdienst gemeinsam mit Familienreferentin Sabine Orth aus dem Bischöflich Münsterschen Offizialat vorbereitet. Neben der Steinfurter Familie kam auch Familie Kröger aus Oldenburg. Extra für den kleinen Kreis spielten Musiker der Jugendband ConTakt aus Lohne, die bereits am Mittwochabend beim Oldenburger Abend für Stimmung auf dem Katholikentag sorgten. Gemeinsam wurde gesungen, gebetet, gelacht und kindgerecht über die Friedenssuche, das Motto des Katholikentags, nachgedacht. 

„Friedenssuche ist nicht immer nur ein Thema für die große weite Welt“, betonte Focke. „Auch in Familien und Schulklassen gibt es Streit“, stellte Sabine Orth fest und gestand, dass auch sie schnell versuche, die Schuld auf andere zu schieben. „Friede kommt aber nur, wenn wir die Tür öffnen“, sagte sie, man müsse auch mal den ersten Schritt gehen, Versöhnung suchen. 

„Was bedeutet Frieden für Dich“, fragten die die Leiterinnen und verteilten zur Beantwortung Puzzleteile, die Kinder, Eltern und Musiker beschrifteten und ausmalten. „Wenn man Liebe, Zuversicht und Vertrauen in sich spürt, hat man Frieden in sich“, sagte Sarah Kröger aus Oldenburg, deshalb hatte sie diese drei Wörter auf ihr Puzzleteil geschrieben. Ihre Tochter Jenna (9) schrieb auf ihr Puzzleteil, dass Frieden sei, „wenn man sich wieder verträgt“, und dachte dabei wohl auch an ihren Bruder Jorne (7). „Frieden kann man nicht im Lotto gewinnen“, betonte Focke, man müsse etwas dafür tun. Als kleine Erinnerung an diesen Auftrag, der allen Menschen gilt, und an den vielleicht kleinsten Wortgottesdienst des großen Festivals, banden sich die Teilnehmer abschließend gegenseitig kleine Friedenstauben als Armband um. 

Der Wortgottesdienst für Grundschulkinder wurde während des Katholikentages zweimal gefeiert. Beim zweiten Durchgang, etwas später am Samstag, war die zum Gottesdienstraum umfunktionierte Turnhalle gut gefüllt. Rund 30 Erwachsene und Kinder suchten gemeinsam den Frieden, fragten sich, was Frieden für sie bedeutet und was sie tun können, um ihn zu finden.  

Johannes Hörnemann