Dr. Winterkamp, noch 593 Tage bis zum Katholikentag 2018 in Münster. Warum werben Sie jetzt schon?
Mit der Vorbereitung insgesamt haben wir 1080 Tage vor dem eigentlichen Ereignis begonnen. Diese Zeit ist wie im Flug vergangen. Jetzt wollen wir rechtzeitig auf den Termin aufmerksam machen und damit allen die Möglichkeit bieten, sich auf die Veranstaltung vorzubereiten: sei es, dass sie einen aktiven Programmbeitrag leisten; sei es, dass sie Fahrten organisieren oder einfach planen, als Einzelperson teilzunehmen.
Was kann ein Oldenburger jetzt schon tun?
Er kann sich erstens jetzt schon mit dem existentiellen Motto „Suche Frieden“ auseinander setzen. Das Zweite: In wenigen Wochen kann man sich noch bis Ende März im Internet als Gruppe bewerben, wenn man aktiv etwas beitragen möchte. Und ein Drittes: Am 13. Mai 2017 wird es in Münster eine große Auftaktveranstaltung geben. Danach kann man an der Vorbereitung des Bistums auf den Katholikentag mitwirken. Gleichzeitig zu diesem Tag jetzt schon herzliche Einladung!
Worin liegt das Existentielle des Mottos „Suche Frieden“?
Ohne Frieden vermögen wir am Ende nicht wirklich zu leben.
Ohne Frieden vermögen wir am Ende nicht wirklich zu leben. Ein Mensch kann nur zufrieden leben, wenn er mit sich selbst, mit der Welt, mit seinen Mitmenschen und auch mit Gott halbwegs im Reinen, im Frieden ist. Deshalb ist der Frieden für uns mindestens so wichtig wie manch andere Dinge. Er ist eine existentielle Konstante, die wir für unseren Alltag brauchen.
„Suche Frieden“ hat also eine individuelle und eine politische
Komponente….
Richtig. Gerade Letztere in Anbetracht der großen Umwälzprozesse auf der Welt, die wir mit fast offenem Mund erleben. Die ganzen Flüchtlingsbewegungen, die nicht zuletzt durch die schrecklichen Kriege und Krisen hervorgerufen sind. Menschen, die zu uns kommen wie mit einem Schild um den Hals auf dem steht: „Suche Frieden“. Bewegungen, die uns vor Probleme und Herausforderungen stellen, die hier wiederum den innergesellschaftlichen Frieden in manchen Regionen gefährden. Zu diesem aktuellen kommt der historische Bezug: Wir erinnern mit dem Katholikentag 2018 auch an den Ausbruch des 30-Jährigen Krieges 1618, an die Friedensverhandlungen anlässlich des Westfälischen Friedens 1648, aber auch an das Ende des Ersten Weltkrieges 1918. – All das verbinden wir mit unserem Thema „Suche Frieden!“.
Fünf Tage konzentriert-katholisches Leben in Münster. Was wird
anders sein als bei bisherigen Katholikentagen?
Es ist uns klar, dass wir das Programm verschlanken wollen.
Es ist uns klar, dass wir das Programm verschlanken wollen. Bei einem bunten, für alle offenen Treffen wollen wir eine Konzentration auf eine Grundaussage erreichen. Als Besonderheit in Münster rechnen wir mit einer hohen Zahl an Tagesgästen etwa aus dem Emsland, aus dem Rheinland oder auch aus dem Oldenburger Land.
Warum sollte ein Katholik kommen? Warum sollte jemand
kommen, der mit der Kirche nichts zu tun hat?
Für einen Katholiken wird es eine Horizonterweiterung in die Breite und in die Tiefe sein. Er wird Begegnung erleben, die ein Gegenstück zur Glaubens-Vereinzelung manchmal im Alltag sein kann.
Ein Katholikentag trägt zu einer Selbstvergewisserung und Stärkung der eigenen Identität im Glauben bei. Zu all diesen Punkten laden wir Nicht-Christen ebenso herzlich ein. Interessant für sie dürften zusätzlich sein, dass es ja nicht nur um innerchristliche Themen geht, sondern auch um die großen brennenden gesellschaftlichen Fragen, die jeden Bundesbürger in diesen Tagen bewegen.
Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Auf die bunte Vielfalt, die wir innerhalb unserer Katholischen Kirche haben! Und ich freue mich gerade jetzt nach dem Katholikentag in Leipzig auf die großen Gottesdienste, die dort mehr als gelungen sind!
Interview: Dietmar Kattinger, 26.09.2016