Schon bei der Ankunft zeigte der „Backofen“ in der Innenstadt Roms seine Kraft. Das Mauerwerk speichert die Hitze, die vielen Hellen Flächen reflektieren sie. Unbeirrbar strahlt die Sonne vom Himmel. Die Schlange vor den Sicherheitsschleusen zur bedeutsamsten Kathedrale der Welt war lang. Weit mehr als eine Stunde Wartezeit in praller Sonne. So entschieden sich die Pilger neu. Über die Vatikanischen Museen käme man auch ans Ziel, hieß es. Im Schlepptau der Touristenführerin Angelika ging es schließlich in eine der Hauptattraktionen Roms, in das älteste Museum der Welt.
Kira Behrens, Klara Niehoff, Paul-Simon Granse und Jost Hornbostel erschlossen sich in Begleitung von Pfarrer Sibbel und Anke Hestermeyer, die im Team der Krankenstation der Wallfahrt aktiv ist, viele Jahrhunderte römischer Geschichte. Höhepunkt der Führung war die Sixtinische Kapelle. Da in der Kirche Erklärungen von Touristenführern verboten seien, schilderte die römische Touristenführerin anhand von Schautafeln auf einem sonnigen Hof die meisterhaften Deckenmalereien, die Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle realisiert hatte. Durch große Räume voller wertvoller Statuen und Wandteppichen aus mehreren Jahrhunderten gelangten die sechs schließlich in die Kapelle und zeigten sich fasziniert.
„Ich dachte, dass die Erschaffung Adams ein eigenständiges Bild sei“, erzählte die 16-jährige Klara Niehoff anschließend. Es sei toll gewesen, die vielen Bilder, Orte und Skulpturen, die man aus Filmen kennt, mal in real zu sehen, sagte sie. Es sei voll und anstrengend gewesen, trotzdem hätten sie auch die die Figuren beeindruckt. „Toll, wie detailliert diese in Stein gehauen wurden. Das hat sich gelohnt“, betonte Klara. „Das Vatikanische Museum war bislang das Beste der Wallfahrt“, sagte Paul-Simon, besonders die reich geschmückte Kapelle. Und das obwohl sie wegen der Menschenmassen nur wenige Minuten hatten, bevor sie die Aufseher weiterlotsten. Ein tolles Ziel an seinem 15. Geburtstag, den er am Montag feierte, fand der Messdiener.
Anstrengend war die Tour. Bevor es nach dem Gang durch Museen in den Petersdom ging, machten die Oldenburger in seinem Schatten ein Picknick. Insgesamt sind 13 Kinder und Jugendliche aus der Kirchengemeinde Oldenburg St. Josef mit bei der internationalen Messdienerwallfahrt. Es gefällt ihnen am Tiber. Der Pool im Camp sei toll, sagen sie. Und das Kennenlernen der anderen Messdienergemeinschaften gefällt ihnen. Schon im Bus seien sie mit Ministranten aus Ahlhorn und Nordenham im Kontakt gewesen und auch auf dem Platz, beim Programm und beim Essen träfen sie immer wieder auf Messdiener aus anderen Pfarreien.
Johannes Hörnemann